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6.5.19 Gegen die Klärschlammverbrennung

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht „Ein Schlam(m)assel vom 1.5.19

Ich habe schon früh die beabsichtigte Klärschlammverbrennung in Straubing kritisiert, weil sie zu Klärschlammtourismus führt und die Abgase in der ganzen Region verteilt werden. Wie Forscher immer wieder feststellen, sind von Verbrennungsvorgängen oft auch entlegene Gebiete von einem Schadstoffeintrag betroffen. Klärschlamm ist zudem ein besonders übler Cocktail, bei dem kein Gift fehlt und in die Wirksamkeit von Filteranlagen fehlt es mir an Vertrauen. Die immer als Argument für die Verbrennung von Klärschlamm angeführte Phosphatrückgewinnung kann zudem nicht nur aus der Asche, sondern auch im nassen Zustand erfolgen, so dass dieses Argument hinfällig ist. Politiker führen in Sonntagsreden zwar gerne den Klimaschutz im Mund, in der Praxis schlägt sich das aber eher nicht nieder. Aktuelles Beispiel unsere Donaufähre. Die alte Fähre fuhr allein durch die Strömung, die neue wird in der Dienstzeit der alten etwa 500 000 Liter  Diesel verbrennen. Doch immer kann auf die EU mit ihren willkürlichen Lobbyistengesetzen verwiesen werden, die alles Bewährte ausrotten: Seilfähren, Glühbirnen, krumme Gurken usw. Und immer darf man sich doch nicht irgendwelche Zuschüsse entgehen lassen... Bis vor nicht allzu langer Zeit wurde Klärschlamm noch auf Feldern verteilt oder als Blumenerde verkauft, was eine Sauerei war. Eine Deponierung außerhalb der Nahrungserzeugung schiene mir vielleicht eine vertretbare Lösung zu sein, denn soviel Trockenschlamm fällt in der Region nicht an. Um mit niederbayrischem Klärschlamm einen Bogenberg aufzuschütten, bräuchten wir vermutlich Hunderttausend Jahre… Aber auch eine Ausbringung etwa an Gehölzstreifen entlang von Autobahnen, würde ich als Laie einer Verbrennung vorzuziehen. Doch obwohl wir Nichtstraubinger dieselbe Luft atmen wie die Straubinger, haben wir beim Bürgerentscheid keine Stimme. So können wir nur auf die Vorsicht der Nachbarn in der Kreisstadt hoffen.  

 

15.05.19 Thema Klärschlammverbrennung

Richtigstellung eines Irrtums bei meinem Leserbrief vom 8.5.19 an Straubinger Tagblatt

Ich schrieb in meinem Leserbrief vom 8.5.19: „Bis vor nicht allzu langer Zeit wurde Klärschlamm noch auf Feldern verteilt oder als Blumenerde verkauft, was eine Sauerei war.“ Dies war leider falsch, aber dass Klärschlamm auch heute noch auf Feldern für die Nahrungserzeugung ausgebracht werden darf, konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Nun habe ich mich in die Thematik weiter eingelesen und erfahren, dass erst ab 2032 der so belastete Klärschlamm nicht mehr auf Feldern ausgebracht werden darf, aber auch nur wenn er bestimmte „Einwohnergleichwerte“ überschreitet, was wieder eine sehr unverantwortliche und willkürliche Regelung zu sein scheint, wie das meiste, das aus Berlin oder Brüssel kommt. 

Mit dem Klärschlamm auf den Feldern wird nicht nur die Ackerkrume mit seinem Bodenleben vergiftet, es kommen in der Folge Stoffe auf unsere Teller, die dort überhaupt nichts zu suchen haben, wie Schwermetalle, alle Arten chemischer Verbindungen, Medikamentenrückstände und reichlich Microplastik. Je nach Einzugsgebiet sind wohl auch radioaktive Stoffe dabei, aus Krankenhäusern oder... Der meiste Dreck soll ja vom Bayernwerk kommen. Betreiben die nicht auch Atomkraftwerke?
Ich denke deshalb, dass es keine andere vertretbare Alternative gibt als die Lagerung von Klärschlamm in Deponien mit entsprechendem Grundwasserschutz. Das wertvolle Phosphat kann bereits vorher auf nassem Wege abgetrennt werden. Die Verbrennung wäre deswegen ein Irrweg, ich hoffe die Straubinger erkennen das noch vor dem Bürgerentscheid.