www.hgeiss.de

22.07.18 Klärschlammtourismus?

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht „Sorge um Klärschlamm-Verbrennung“ vom 16.Juli 18

Die Straubinger Kläranlage sitzt derzeit auf 2000 Tonnen Klärschlamm, in wie viel Jahren dieser angesammelt wurde, geht aus dem Artikel nicht hervor. Nun will man eine Verbrennungsanlage bauen die, offenbar 120 000 Tonnen Klärschlamm im Jahr verbrennen will. Klärschlamm-Tourismus ist also angesagt, der Dreck wird von weither angekarrt werden, 50 Lastwagen pro Tag werden genannt. Die „bio“- gereinigten Abgase sollen dann durch einen 40 Meter hohen Kamin verteilt und im Umkreis von drei Kilometer die Umwelt auf Belastung geprüft werden. Aber der Kamin ist ja deshalb so hoch gewählt, dass gerade im direkten Umfeld die Belastung niedrig sein wird. „Es sind keine schädlichen Auswirkungen zu erwarten, sonst dürfe die Anlage nicht gebaut werden.“ versprechen Vertreter des beabsichtigten Betreiberkonsortiums blauäugig. Was ist mit der Belastung im weiteren Umkreis? Die Anlage läge im „Brotkasten Bayerns“, mitten im Gäuboden, was ist dem Schutz der Ackerböden? Mir erscheint das Projekt ziemlich fragwürdig, ein Spekulationsprojekt für Investoren aus diversen Branchen, die sich nichtssagend „Projektgesellschaft“ nennt. Solche Anlagen ziehen Klärschlamm von überall her an und das soll „bio“ sein? Alleine der dafür nötige Transport empfinde ich als Wahnsinn. Wir kennen diese Fälle reichlich von Müllverbrennungsanlagen, die ihren Dreck aus der halben EU zusammenkarren, teilweise giftigste Abfälle. Unter Umweltschutz verstehe ich etwas anderes. Ich bin gegen diese Anlage, nicht nur weil ich in der Hauptwindrichtung wohne.