18.10.23 Willkürliche Umlagekriterien

Leserbrief an BBZ zum heutigen Bericht „Harte Entscheidungen“

Man verlässt sich immer darauf, dass Stadträte und Verwaltung ihre Entscheidungen bürgerfreundlich und einigermaßen gerecht treffen und auch darauf, dass sie sich keine Denkmäler bauen und die Verschuldung niedrig halten.

Bei der Kläranlage ist das aber ganz und gar nicht der Fall. Den Neubau des funktionstüchtigen Betriebsgebäudes, habe ich schon vor Jahren kritisiert. Nicht alles was wünschbar ist, darf man hochverschuldet  machen. Die Baukosten für die Gesamtanlage sollen in Millionenhöhe auf die Bürger umgelegt werden. Und die Verteilung der Kosten soll nach völlig willkürlichen Kriterien erfolgen. Da es um Abwasserreinigung geht, wird dessen Menge naheliegenderweise nach dem Verbrauch von Frischwasser ermittelt, was auch nicht immer gerecht ist, weil man auch für die Gartenbewässerung Abwassergebühren zahlen muss.

 Wer aber nun die Kosten für die Bürger nach der Grundstücks- oder Geschossfläche berechnet, der lässt die normalen „Haisl- Leit“ faktisch manche Gewerbebetriebe subventionieren, deren Verbrauch in keinem Verhältnis zu ihren wenigen Quadratmetern steht. Also auch kommunale Einrichtungen wie Krankenhaus, Heime, Sauna und Hallenbad, Migrantenquartiere usw.  Das gilt auch für Pools, Wellnessbetriebe, ja viele gastronomische Betriebe. Aber auch für den Chalet-Park dürfen wir Einheimischen blechen, denn deren Bewohner werden soviel Wasser verbrauchen wie unsereiner, werden aber wegen ihrer minimalen Quadratmetern nur niedrig veranlagt werden, wenn überhaupt. Mich würde interessieren, ob auch die noch nicht gebauten hundert (?) Chalets herangezogen werden. Zumindest ihre geschätzten Abwassermengen wurden bei der Kläranlagenplanung wohl mitberechnet. und haben das Projekt hochgetrieben. Dass nun auch die „Stabilisierungshilfe“ als Argument für die Belastung der Bürger angeführt wird, mit der in der Vergangenheit Schulden abgepuffert wurden zeigt, dass nicht nur in Berlin unverantwortlich mit Steuergeld umgegangen wird.