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Thema Hochwasserschutz


16.2.15 Ungerecht und unsolidarisch

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht vom 24.12.14 „Nächtes Jahr rollen die Bagger“

Es war eine Meldung, die einfach nicht zu glauben war. Sollte sie wahr sein, würde sicher eine Welle der Empörung durch die Zeitung schwappen, dachte ich und bezähmte meinen Wunsch einen Leserbrief zu schreiben. Die Anliegergemeinden an der Donau würden gewiss aufschreien und der bayerischen Staatsregierung geharnischte Briefe schreiben. Nun, vielleicht haben sie das auch gemacht, bekannt geworden ist davon aber nichts. Dann war Nachwahl in Straubing-Bogen, doch auch im Wahlkampf war das Thema kein Thema... Ich wartete, redete mit Nachbarn, doch alle hatten die Nachricht zu Weihnachten offenbar überlesen und ich schaute nur in zweifelnde Gesichter.
Um was es geht? Die Gemeinden an der Donau sollen 50 Prozent der Kosten des Hochwasserschutzes tragen, was geradezu eine Ungeheuerlichkeit wäre. Die Hochwässer werden schließlich im ganzen Land verursacht, durch Landschaftsversiegelung, Bodenverdichtung, Drainierung und Kanalisierung usw., die Einzelheiten sollten heute jedem bekannt sein. Und für etwas, was alle verursachen, nicht zuletzt die staatlichen Bau- und Genehmigungsbehörden, sollen diejenigen die Hälfte der Kosten tragen, an denen die Hochwasser am Ende vorbeifließen? Etwas Ungerechteres und Unsolidarischeres ist ja kaum denkbar! Wie sollen ländliche Flächengemeinden derartige Ausgaben schultern können? Eine schiere Unmöglichkeit. Österreich beteiligt die Anliegergemeinden mit 5 Prozent der Kosten und Bayern mit 50! Wo sind die Versprechungen der Staatsregierung vom letzten Hochwasser? Sind nicht über eine Milliarde Euro Hochwasserhilfe 2013 übriggeblieben? Schon vor Monaten habe ich angemahnt, den privaten Anliegern zu helfen, weil sie nun gezwungen werden neue Heiz- und Tankanlagen anzuschaffen. Der Finanzminister verdient daran sogar noch an der Mehrwertsteuer. Aber keine Reaktion, schließlich sind es dieselben Politiker und Bürokraten, die den Hochwasserschutz jahrzehntelang vertrödelt haben bzw. ihn zur Disziplinierung der Donauanlieger eingesetzt haben, damit sie ihre Staustufen bekommen. Aber wir können uns leider nicht ernsthaft beklagen, denn wir wählen diese "Krawattatn" ja immer wieder.