Glyphosat ist eine der Säulen „moderner“ Agrarwirtschaft, die ja nicht betrieben wird, damit Mensch und Tier gesunde Nahrung bekommen, oder die Vielfalt unserer Kulturpflanzen erhalten wird, sondern im Gegenteil, gerade Letztere sollen ja auf wenige reduziert werden. Sie werden extra gentechnisch verändert, damit sie das Glyphosat aushalten und – selbstverständlich – ebenfalls vom gleichen Hersteller bezogen werden müssen. Das Ganze ist also zuallererst ein großes Geschäft mit Verzahnungen in viele andere Bereiche, etwa die Massentierhaltung, wo ebenfalls gentechnisch verändert wird, bis zu den Agrarmaschinenherstellern, die ihre Produkte dieser entarteten Landwirtschaft angepasst haben. Die Bauern werden also auf vielfache Weise in Abhängigkeit gebracht und können diesen Wettlauf nie gewinnen, denn die Angewiesenheit auf chemischen und maschinellen „Input“ ist geradezu ein Ausrottungsprogramm für die immer weniger werdenden bäuerlichen Familienbetriebe. Aus dem „freien Bauern“ von früher ist ein Knecht dieser mächtigen Zulieferer und der Banken geworden. Wachsen oder weichen, heißt es seit einigen Jahrzehnten und dieses Prinzip schickt sich – gefördert von politischen Weichenstellungen an – gerade exponentiell zu wachsen. Diejenigen Landwirte, die noch eine Weile mithalten können, verteidigen heute manchmal sogar dieses Prinzip, einfach weil sie ohne dieses Glyphosat alleine personell nicht mehr bestehen könnten. Am Ende wird es sie aber auch nicht mehr geben und ihr Land gehört den Banken und Agrarkonzernen. Weil dieses Glyphosat eine solche Schlüsselrolle in diesem System spielt, wird es von der internationalen Agrarmafia, der sich auch Politiker und Berufsverbände nicht zu widerstehen getrauen (oder vielleicht manchmal sogar gekauft sind), so sehr mit Klauen und Zähnen und immer neuen Lügen und Beschwichtigungen verteidigt.