www.hgeiss.de23.07.19 Erregung um Flutpolder
Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht
„Diskussionsrunde „Flutpolder“ emotional geladen“ vom 18. und 19 Juli. Regierung und
Wirtschaft drücken den Untertanen Staustufen aufs Auge, versprechen das Blaue
vom Himmel und den betroffenen Anliegern saufen nach der Fertigstellung die
Keller ab. Man kann die Erregung der Betroffenen schon verstehen, wenn man
ihnen dann auch noch Flutpolder abverlangt. Doch ohne wird es nicht gehen, sie
werden ja auch nur im Katastrophenfall geflutet. Doch der Zorn darüber sollte sich
nicht gegen die Unterlieger richten, denn die können nichts für den angestauten
Wahnsinn. Ihre Angst abzusaufen, wie in Deggendorf beim letzten Hochwasser
geschehen, ist sehr real. Seit Fischerdorf versunken ist und Mariaposching grad
noch so davon kam, sind 6 Jahre vergangen und die Planungen für den HW 100
hängen in Brüssel fest. Nach dem vollständigen Versagen der CSU-Regierung in
Sachen Hochwasserschutz in den letzten Jahrzehnten, wird aber noch immer herumgeeiert.
Zudem hat man den ungeschützten Flussanliegern die Solidarität aufgekündigt und
will ihnen zukünftig jede staatliche Hilfe verweigern, da man lieber der
Versicherungswirtschaft Geschäfte zukommen lassen will, jeder soll sich seit 1.
Juli selber versichern. Ich verstehe nicht, dass die betroffenen Kommunen und
Landkreise dagegen nicht Sturm laufen! Hochwasser entstehen zudem im ganzen
Land und gehören in eine Elementarversicherung für alle. Das nun von Aiwanger
ins Spiel gebrachte „Staustufenmanagment“, habe ich schon vor sechs Jahren in
Leserbriefen als Sofortmaßnahme gefordert, also rechtzeitiges Absenken der
Stauwasser an den hundert Großkraftwerken an der Donau und ihren Zubringern.
Aber bevor sich CSU/FW mit der Energiewirtschaft anlegt, lässt man lieber die
Opfer miteinander streiten.
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