26.5.15 Elmau
An zwei Junitagen findet der G7-Gipfel im bayerischen Schloss Elmau an der österreichischen Grenze statt. Der Steuerzahlerbund schätzt die Kosten für die Veranstaltung auf 360 Millionen Euro, die bayerische Staatsregierung spricht etwa von der halben Summe. 17 000 Polizisten, weitere 3000 Sonderkräfte und etwa 2000 Beamte in Österreich sollen das in weitem Umkreis abgesperrte Gelände bewachen. Anwohner wurden vorübergehend ausgesiedelt, Bauern dürfen ihre Ernte nicht einbringen. Innenminister Friedrch sagte, man wolle bayerische Normalität und Gastfreundschaft zeigen... Man macht aus einem abgelegenen Schloss ein Hochsicherheitsgefängnis und spricht von bayerischer Normalität?
Was man mit dem vielen Steuergeld Sinnvolleres anstellen könnte, hätte wohl jeder Vorschläge parat, ich würde es beispielsweise in den Hochwasserschutz stecken. Aber Geld spielt heute bei den politischen Zampanos dieser Welt keine Rolle, sie lassen es in jedem Fall immer die Bürger bezahlen.
Immer wieder liest man den Vorschlag, die 7 Mächtigen (oder mächtigen Marionetten des großen Geldes?) besser auf einem Flugzeugträger zu versammeln, was auch angemessen wäre, denn alle Versammelten befinden sich seit Jahren mehr oder weniger in einem permanenten Krieg gegen all diejenigen, die der von ihnen vertretenen Wirtschaft irgendwie bei ihren Raubzügen im Wegestehen.
Als Bayer bin ich nicht stolz, dass sich unser Land für diese mafiaähnlichen Treffen benutzen lässt (nach dem G7 treffen sich noch die "Bilderberger" in der Nähe, handverlesene Wichtigmenschen, die wieder instruiert werden, die NATO und Konzernpolitik des Westens in ihren Einflussbereichen zu vermitteln. Alle diese politischen Leitfiguren bilden sich vermutlich
ein, mit den Amerikanern „zum Fischen gehen zu dürfen“, obwohl sie nur die Fische
sind, wie der alte Brecht einmal unübertroffen
bildhaft formulierte.
Noch zwei Anmerkungen: Der langjährige achte Gipfelteilnehmer, der
russische Präsident, wurde zum zweiten Mal zum G7, ehedem G8, nicht mehr eingeladen, obwohl die
Verständigung mit Russland alleine die gegenwärtige akute Kriegsgefahr stoppen
könnte, was offenbar aber nicht gewollt ist, von den Vertretern des westlichen
Imperiums. So wird es wohl weiterer Kriegsrat sein, der stattfindet. Ich will
nur hoffen, dass ich mich im Irrtum befinde.
Die zweite meiner Anmerkungen soll der Frage gelten, warum diese großen Sieben so geschützt werden müssen. Dies zeigt, dass sie sich wohl selber als sehr unbeliebt, als Feinde der Völker, einschätzen. Vielleicht projizieren sie ihre zweifelhaften Taten, die sie begehen oder zu denen sie noch fähig sind, auf andere und vermuten diese anderen hinter den Büschen, hinter denen sie üblicherweise selber sitzen. Dass von normalen Demonstranten eine Gefahr ausgeht, wäre neu, bislang war es immer umgekehrt, etwa beim Genua-Gipfel. Auch amerikanische Präsidenten wurden nie von Demonstranten ermordet, sondern von ihren eigenen Geheimdiensten, Konkurrenten oder kommerziellen Kreisen, die sich durch andere Politik mehr Geld versprachen.
Die vielen Polizisten rund um Elmau können nur gegen Demonstranten und vor vermuteten Krawallmachern schützen. Und deswegen bin ich beim Elmauer Treffen auch in Sorge, denn wenn es eine Gefahr gibt und eine False Flag Operation geplant sein sollte, hilft das ganze Polizeiaufgebot nichts. Man kann nur hoffen, das nichts passiert und nicht etwa ein ferngelenktes Passagierflugzeug herunterkommt, wäre ja nicht das erste Mal, das man Kriege so auszulösen versucht.
9.6.15 Nachtrag
Es gab keinen Terroranschlag, wir sind zumindest in dem Punkt erleichtert. Ansonsten war Elmau eine große Inzenierung, mit bayerischer Volkstümlichkeit als Kulisse und einer gigantischen Demonstration der Staatsmacht, die Demonstrationen der Bevölkerung im Ansatz unterband. Demokratie? Keine Ahnung, wo die geblieben ist. Ein Lehrstück mit dem Thema: "Wie verarscht man die Völker und wie dick darf aufgetragen werden, bis es den Menschen zuviel wird. Ergebnis niederschmetternd, es kann nicht dick genug sein. Und das Schlimmste, 95 Prozent der Bevölkerung war das dermaßen wurst! Dass man Steuergelder in einer Höhe verbrannt hat, dass selbst Nero und Caligula davor zurückgeschreckt hätten - egal! Die Deutschen sind zum Baden gegangen, einige haben sich bei Holifestivals mit Farbe bestäubt, die anderen haben Sport geguckt oder die vielen Wiederholungen im Fernsehen. War was?
Hier ein besserer Nachruf dazu von Peter Haisenko auf anderweltonline:
9.6.15 G7 und die Arroganz der Macht
http://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-2015/g-7-und-die-arroganz-der-ohn-macht/