27.09.19 Ende der ärztlichen Schweigepflicht?
Leserbrief an Bayerwaldbote Zwiesel zum
heutigen Bericht „Das ist nicht zu kontrollieren“
Respekt, ein mutiger
Artikel! Von Gesundheitsminister Jens Spahn kommen ja noch mehr Initiativen,
die allesamt diktatorischen Charakter haben und die, wenn man tiefer gräbt,
allesamt wie Geschenke an Lobbygruppen erscheinen. Etwa eine Impflicht für
Krankheiten, bei denen nur ihr Durchstehen zu lebenslanger Immunität führt.
Oder Spahns geplante Widerspruchslösung zur Förderung der Organentnahme und
damit der Enteignung unserer Körper. Man hofft dabei ganz offensichtlich, dass
Gründe der verschiedensten Art vielfach einen schriftlich fixierten Widerspruch
ausbleiben lassen werden - und schon ist ein Mensch als Ersatzteillager zum
Ausschlachten freigegeben. Und nun sollen durch die Einführung der
elektronischen Patientenakte auch die sensibelsten Krankendaten jedem Arzt,
jeder Kasse und jedem, der sich Zugang verschaffen kann, zugänglich gemacht
werden. Dies wäre faktisch das Ende der ärztlichen Schweigepflicht, wie Dr.
Bernreiter warnt. Seine Kollegen sollten auch verstehen, dass dabei die Axt an
die Wurzeln ihres Berufsstandes gelegt wird und es nicht nur um die Gefahr des
gläsernen Patienten geht. Sind als nächstes Beichtgeheimnis, Anwaltsgeheimnis
und der Informantenschutz bei Journalisten dran? Das Bankgeheimnis ist für
Behörden schon seit längerem abgeschafft und an der Abschaffung des Bargelds
und damit der vollständigen Kontrolle aller Geldbewegungen durch den „Großen
Bruder“, wird eifrig gearbeitet. Das abgehörte Handy der Kanzlerin war nur die
Spitze eines Eisbergs mit gewaltigem Tiefgang.