13.10.20 Sauberes
Eigentor
Leserbrief an die DZ
zum Bericht vom 12.10. „SPD-Kundgebung gegen Rechte und Corona-Leugner“ Wer eine Viruskrankheit mit einer Ideologie
verknüpft, hat jeden Anspruch auf moralische Glaubwürdigkeit verloren. Wie kann
es „rechts“ sein, wenn man auf das Aussetzen des Grundgesetzes seit über einem
halben Jahr hinweist, obwohl die Gründe dafür längst nicht mehr vorliegen, ja
vielleicht faktisch nie vorlagen. Da schießen Sozis und Gewerkschaftler ein
sauberes Eigentor. Am 25. März wurde aus Sorge vor einer angekündigten Pandemie
das Grundgesetz außer Kraft gesetzt, wobei sich das Parlament praktisch
entmachtet hat. Dagegen zu protestieren ist gewiss eher links als rechts, denn
echte Rechte stehen ja bekanntlich nicht so auf Demokratie. Glücklicherweise
ist die Pandemie in der befürchteten Form nicht eingetreten. Zahlen beweisen,
dass der Lockdown erst verhängt wurde, als die alljährliche Grippewelle bereits
vorbei war. Auch die weltweiten Gesamtsterbezahlen bewegen sich im üblichen
Rahmen, was sich durch die Corona-bedingten Hungertoten in den armen Ländern
wohl noch ändern wird. In Deutschland starben bis heute etwa 9500 Patienten an
oder mit Corona, bei der Grippe vor zwei Jahren waren es 25 000. Nur mit
extremer Ausweitung der Test finden sich heute „Neuinfizierte“, was überhaupt
nichts darüber aussagt, ob jemand auch wirklich krank ist. Warum die SPD für die
Rechtfertigung der Corona-Maßnahmen demonstriert und als Regierungspartei für
die größte Wirtschaftskrise der Geschichte Sündenböcke sucht, ist vielleicht
mit falsch verstandener Solidarität zu erklären, aber nicht zu rechtfertigen.Dass
aber auch DGB-Vertreter mitmachen, die eigentlich der Anwalt für das wegen der
überzogenen Coronamaßnahmen geschaffene Arbeitslosen- und Kurzarbeiterheer sein
sollten, verstehe ich als früherer Gewerkschaftler nicht.
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