07.02.17 Die neue Seuche mit den Drohnen
Leserbrief an PNP zum Bericht vom 7.2.17 „Auf der Jagd nach der Drohne“
Seit sich vor Jahren einmal ein kiloschweres
Modellflugzeug wenige Meter neben unseren spielenden Kindern in die Wiese
gebohrt hat, weil es dem Besitzer „ausgekommen ist“, sehe ich diese Spielerei
sehr kritisch, denn so ein Teil kann locker jemand erschlagen. In jüngerer Zeit
habe ich bereits zweimal Drohnenpiloten angesprochen, die ihre Maschinen über
die Dächern unseres Dorfes surren ließen. Der Eine entschuldigte sich: „hab mir
nichts dabei gedacht“, der Zweite schnautzte frech. „Haben sie was zu
verbergen?“ Das gibt einen Vorgeschmack
darauf, was uns demnächst bevorsteht, wenn die 200 000, alleine zu Weihnachten
verkauften Drohnen, bewegt werden. Die genervten Bürger werden dann zu
entscheiden haben, wie sie sich verhalten, wenn ihnen ein Spanner hinter die
Tujahecke filmt oder ein Gauner, zwecks späteren Einbruchs, ihr Haus ausspäht.
Mangels Schrotflinten wird man sich an die Piloten am Boden halten müssen,
vielleicht werden dann Anleihen genommen am alten amerikanischen Brauch des
Teeren und Federns...
Dass nun dieselben Geschäftemacher, die erst Drohnen
entwickeln und verkaufen, nun mit Gegendrohnen ein Geschäft sehen, erinnert an
Mafiapraktiken, die Schutzgeld dafür erpressen, dass sie jemanden vor sich
selber schützen. Wieder mal ein Beispiel dafür, wie manche Gewerbe Nachfrage
schaffen. Und die Politik? Toleriert erst einmal alles, was das
Bruttobrutalprodukt fördert.
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Der Leserbrief wurde am 8.2.17 im Bayernteil der PNP gedruckt, leider hat man alles "launige" herausgestrichen (das Rotmarkierte). Als Überschrift wurde "Mafiapraktiken" gewählt und meine Formulierung "Bruttobrutalprodukt" wurde in Bruttozialpruodukt "verbessert".