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Thema: Wieviel Menschen verkraftet die Erde  

I30.11.14 Die Erde hat genug von uns!

Kommentar zum Bericht bei Kopp-Online von F.W. Engdahl"Die Welt ist überbevölkert? Moment mal..."

 

100 Milliarden Menschen soll diese Erde tragen können, welche Einfaltspinsel denken sich nur einen solchen Blödsinn aus! Als wenn es dabei um Mathematik ginge! Die gegenwärtigen 7 Milliarden fressen den Planeten schon kahl, weil sie nicht nur Nahrung und Wasser beanspruchen sondern ihre sekundären Wünsche endlos sind. Würden alle heutigen Menschen so verschwenderisch und hirnlos leben wie Europäer und Nordamerikaner, bräuchten wir wohl fünf Erdplaneten. Wir lassen die Wüsten wachsen, zerstören die Atmosphäre und die Ozeane und haben schon unzählige Tierarten ausgerottet. Dieser Planet gehört nicht uns Menschen alleine, im Gegenteil, wir sind in den letzten 200 Jahren zur unheilbaren Krankheit dieser Erde geworden und unser Aussterben wäre ein Glück für alle anderen Lebewesen. Ich will nicht in Abrede stellen, dass die Erde wirklich zehn Milliarden Menschen ernähren könnte (mit 100 Milliarden zu jonglieren ist aber reiner Irrwitz), aber nicht auf die Weise, wie wir es heute machen und nicht dem religiösen und ideologischen Wahnsinn, der heute durch die Köpfe spukt! Es wäre mehr als glücklich, wenn wir es hinbekämen, in den nächsten Jahrzehnten auf natürliche Weise auf die Hälfte der heutigen Zahl zu schrumpfen. Die Gefahr, dass dies durch Mord und Totschlag geschieht ist leider viel größer.

 

1.12.14 Vertiefung des Themas

Ich weiß es nicht, wieviele Menschen die Erde nachhaltig,also ohne Schäden für die Nachwelt, tragen kann. Vor Jahren behauptete jemand, es seien 12 Milliarden, mir scheint das aber sehr hochgegriffen. Völlig unmöglich wäre diese Zahl aber, wenn man allen den verschwenderischen Lebenstil der Industriestaaten zubilligte – weil alles andere ethisch nicht zu rechtfertigen wäre. Ich glaube aber, dass die explosionsartig wachsenden sekundären, also nicht existenziellen Bedürfnisse, niemals für so viele Erdenbewohner zu befriedigen wären. (Hier ist auch niemals ein Endstand zu erwarten, das wußte schon vor 2500 Jahren der Philosoph Epikur). Es sei denn die Menschen würden verantwortlichen Verstand entwickeln und die Auswüchse der heutigen Lebensweise zurücknehmen, was aber ohne Not kaum geschehen wird.

Und selbst wenn sich die Menschheit auf das ihr wirklich förderliche Maß an Verbrauch zubewegen würde, warum soll dann das Bevölkerungswachstum bei 12 Milliarden zur Ruhe kommen? Selbst ein verringertes Wachstum würde wegen der großen Zahl das gegenwärtige weit übertreffen. Exponentielles Wachstum nennt man das wohl. Die Zahl von 100 Milliarden möglichen Erdbewohnern gar, aus dem Buch von Engdhal, ist ebenso willkürlich und wäre – wenn überhaupt möglich – der reine Albtraum.

Die Wirtschaft mag ja gerne von so vielen Verbrauchern träumen, doch sie wird über kurz oder lang (ich vermute eher über kurz) die Grenzen des Wachstums erreichen, das ja heute nur durch permanente Zerstörung unserer Lebensgrundlagen und auch nur für einen Teil der Bevölkerung möglich ist.

Was alleine die Bevölkerungsentwicklung bremsen kann, wären jene Verhältnisse, die es auch in den EU-Ländern gebremst haben. Wenn die Altersversorgung der Eltern nicht mehr durch möglichst viele Kinder gewährleistet werden muss, wird man sich - wie bei uns - mit zwei, drei Kindern begnügen, denn wenn dann die Eltern für die Kinder Verantwortung übernehmen - und nicht umgekehrt wie heute vielfach normal - und sich um ihre ordentliche Aufzucht und Ausbildung kümmern, werden alle genug beschäftigt sein. Auch wenn die Frauen nicht mehr als Gebärmaschinen für die Armeen von Diktatoren und das Wachstum von Religionen gebraucht würden, dann wird sich die Zahl der Menschen auf einem erträglichen Niveau einpendeln. Wir müssten also "nur" aufgeklärte Menschen und ein sicheres Sozialsystem schaffen. Ob das im Kapitalismus möglich ist, der zudem immer ein Arbeitslosenheer braucht um die Löhne drücken zu können, ist zu bezweifeln. Bislang ist dies nur in einigen zivilisierten europäischen Staaten mit sozialer Marktwirtschaft gelungen, die USA haben es nie geschafft.

Erst wenn das globale privatwirtschaftliche Räubersystem durch vernünftige soziale Komponenten ergänzt wird, etwa durch die konsequente Einführung eines Verursacherprinzips und das Verbot von Zinseszins, könnten dies möglicherweise schon als Steuerhebel ausreichen.

EIn der Online-Diskussion zum Thema wurde etwa vorgerechnet, dass schon alleine die Landfläche Australiens auf die Menschen umgerechnet für jeden 1000 Quadratmeter ergäben. Auf dieser Fläche ließe sich bei entsprechender Bodenfruchtbarkeit, genügend Wasser und gemäßigter Klimazone tatsächlich die Nahrung für einen Menschen produzieren, wenn er sich weitgehend vegetarisch ernährt, was sich aber gegenwärtig auch in Asien zum Schlechten hin entwickelt. Doch auch im günstigen Fall lebt der Mensch nicht vom Brot allein, er muss sich kleiden, wohnen, wärmen und braucht eine Vielzahl von Gerätschaften, deren Herstellung seinen ökologischen Fussabdruck vervielfacht. Fängt er gar an Auto zu fahren oder zu fliegen, kommen wir in Größenordnungen, die völlig unberechenbar werden. Steckte er weiter zu viel in Rüstung und Krieg, dann verlören sich 1000 Quadratmeter im einstelligen Prozentbereich.

Vielleicht sollten die verrückt gewordenen 100-Milliarden-Prognostiker sich auch einmal die Erdoberfläche anschauen. Zwei Drittel sind von Salzwasser bedeckt, nur 2-3 Prozent mit Süsswasser. Dann sind die riesigen Wüsten und Gebirge abzuziehen, die Sümpfe und die zum Überleben wichtigen Wälder. Dann die bereits versiegelten Verkehrsflächen und die urbanisierten Flächen, dann die Todeszonen durch Atomversuche und Unglücke, die verseuchten Agrarflächen, die längst aus dem Anbau herausgenommen gehören, dann die riesigen Getreidezonen, die nur mit Grundwasser gegossen werden, das schon weitgehend verbraucht ist.