1.6.15 Ende der bürgerlichen Freiheit
Leserbrief an Straubinger Tagblatt, Redaktion Politik,zum Kommentar von Herrn Stuhlfelner "Zukunft ohne Bargeld"gedruckt mit kleiner Auslassung am 4.6.15
veröffentlicht auch bei Telepolis
Ich frotzelte oft, dass Geldscheine
so heißen, weil sie – anders als Münzen aus Edelmetall - nur den
Schein von
Geld erwecken, nur bedrucktes Papier sind und nur solange Wert
haben, wie alle
daran glauben. Und nun will ausgerechnet einer wie ich diese
bedruckten Zettel
verteidigen? Aber das beabsichtigte Bargeldverbot wäre
tatsächlich das Ende der
bürgerlichen Freiheit und das völlige Ausgeliefertsein an die
Banken, von denen
mittlerweile das einzig Handfeste ihre Tempel sind. Welches
Gewerbe würde sich nicht
wünschen, dass ihnen die Kunden per Gesetz in die Arme getrieben
werden? Welchem
Finanzminister erfüllte sich damit nicht ein utopischer Traum,
wenn er jeden Cent
seiner Bürger verfolgen kann? Und das würde nach kurzer
Schamfrist gemacht, so
sicher wie das Amen in der Kirche. Und was die werbenden
Mitmäuler alles an scheinheiligen
Argumente anführen: Bekämpfung von Kriminalität und Schwarzgeld,
als wenn sie diese
Dinge jemals gestört hätten, und „Bargeld sei altmodisch“,
(Erwin Huber). Tatsächlich
geht es um die totale Kontrolle der Bevölkerung, um eine völlige
Auslieferung
an die virtuelle Gaunerwelt der Banken und Börsen, wo schon
lange Phantasiezahlen
über die Monitore flimmern, für die es keinen realen Gegenwert
gibt. Auslöser
für diese Propaganda ist wohl die Angst, dass immer mehr
Menschen ihre
Ersparnisse lieber selber aufbewahren, weil man den Banken und
den
Sicherheitsversprechen der Politik nicht traut, weil es eh keine
Zinsen mehr
gibt und sogar Negativzinsen drohen. Und die gigantischen
Schulden der Staaten schüren
berechtigte Angst um das Ersparte, denn ohne Inflation können
diese niemals abgebaut
werden. Ein Bargeldverbot würde die Menschen zwingen, ihr Geld
den Banken zu
überlassen, die dann wieder für jeden Euro hundert Euro
Luftkredite geben
können und das Geldsystem wie gewohnt noch weiter aufblähen.
Nach der Gaunerei
der Euroeinführung, die faktisch unser Geld halbiert hat, weil
wir heute in
Euro das zahlen, was wir zuvor in DM zahlten, wodurch sich
faktisch auch die
Mehrwertsteuer verdoppelt hat, nun der nächste Coup: die völlige
Auslieferung
der Menschen an die Banken und den Staat, der jede Ausgabe
kontrollieren und
besteuern kann. Die völlige Gläsernheit wäre dann Wirklichkeit,
im Verein mit
der flächendeckenden Bespitzelung durch die Geheimdienste und
das bereits
beschlossene bürokratische Monstrum names „Maut“, mit der ja
grossflächig
und anlasslos die Bewegungen der Bürgers überwachen werden
können. Also ein
klares Nein zu dieser Gaunerei!