Ich erinnere mich nicht daran, dass im Bayerischen Wald der Zugverkehr schon einmal gänzlich ausfiel, winterbedingt. Jetzt tut er das schon seit Tagen und es ist kein Ende in Sicht. (Dabei ist der Winter eher Durchschnitt). Mein Eindruck: Es wurde alles so sehr zentralisiert, bürokratisiert, privatisiert, dass niemand mehr zuständig ist und wenn, dann irgendwo weit weg vom Schuß.
In Niederbayern wurden 2018 so viele Menschen an unbeschrankten Bahnübergängen totgefahren, wie noch nie zuvor. Hier vor Ort waren es zwei Tote und ein weiterer Unfall, der mit Sachschaden ausging. Der Grund? Den Verhältnissen nicht angepasste Geschwindigkeitsvorgaben, zu hohe Zugfrequenz durch den politischen Stundentaktwahn, auf Strecken, die dafür nie gebaut wurden (etwa 20 unbeschrankte Übergänge auf 14 Kilometer) und eine schier kriminelle Vernachlässigung der Streckenpflege, etwa beim Gehölzschnitt. Stauden links und rechts der Übergänge, die die Sicht nehmen und die, wie eben gerade, bei starkem Schneedruck in die Geleise krachen. Natürlich haben die Züge auch kein Werkzeug mehr dabei zur Selbsthilfe, nein, da werden ortsferne Baumfälltrupps mit schwerem Gerät herbeigerufen, die dann zu den Zeitverzögerungen führen. Dass es in Gebirgsgegenden eine andere Art der Vorsorge bedarf, als irgendwo im Flachland, hat sich bei den Verantwortlichen scheinbar noch nicht herumgesprochen. Und die Hauptverantwortlichen finden sich wieder in der Politik, die alles privatisierte und einen Service nach dem anderen abbaut.