17.02.19 Bitte
ein wenig kausaler
zu Noch
eine Öko-Krise - und keiner merkt es
Das Sterben ganzer Arten ist für jeden, der das Zusammenspiel alles
Lebendigen ahnt, ein unfassbarer und gruseliger Vorgang. Zu allen Zeiten sind
Arten verschwunden, die Jahrmillionen für ihre Entstehung gebraucht haben. Doch
das Thema ist, wie viel davon auf das Konto des „faustischen“, Menschen geht,
der den Göttern das Feuer gestohlen und sich selbst zum Gott erhoben hat. Es
ist beachtlich, was er an Veränderung bewerkstelligt hat, bislang leider blind,
ziellos und von niedrigsten Beweggründen getrieben, unfähig vernetzt und
verantwortlich zu denken. Er ist immer noch wie ein kleines Kind, das ein
Spielzeug zwar zerstören, aber nicht ansatzweise verstehen oder reparieren
kann. So gleicht unsere Gattung eher einer bösen Krankheit, die über den
Planeten gezogen ist und alles, was wir bisher anfassten, spiegelt unsere Beschränktheit.
Überall, wo die „modernen“ nackten Affen hausen, machen sie die Welt zu einem
Abbild der inneren Ansicht ihrer Köpfe: kurzgeschorener englischer Rasen
wechselt mit einförmigen Beton und gekachelten Flächen...
Es ist ein Wechselprozess, der sich gegenseitig befruchtet und fortsetzt. Die
Ahnung, dass am Ende auch unsere Art nicht überleben wird, ist längst mehr als
eine Ahnung.
In Bayern wurde gerade zum Thema ein Volksentscheid erfolgreich gestartet.
Doch ähnlich, wie ich es auch hier aus dem Artikel las, prangert man zwar
einige vordergründig Schuldige an, doch nie wird tiefer gegraben. Solange nicht
die entscheidenden Verursacher genannt werden: die Globalisierung, die
Überbevölkerung und der militärisch- industrielle Komplex, der schon längst von
der zivilisierten Menschheit geächtet gehörte, ebenso wie die Finanzgauner, die
nur nach Profit streben und sich keinerlei sozialen Verantwortung verpflichtet
fühlen, solange bleibt der Protest Augenwischerei.
Mit der Ponyhofparole "Rettet die Bienen", hat man die naturfernen
Städter und ländlichen Gutmenschen zur Unterschrift bewegt, denn wer wollte
Biene Maya nicht schützen. Die Unterschrift brachte ein gutes Gewissen, die
Schuld wird anderen zugeschoben. Selber darf man weitermachen wie bisher: Fernreisen,
Konsumieren, Verschwenden. Die Globalisierung wird nicht als Feind erkannt,
auch nicht die internationalen Konzerne, die über ihre politischen Kulis die
Landwirtschaftspolitik steuern und die Giftkocher unter Artenschutz stellen.
Und die Biene-Maya-Freunde deuten nur auf die Bauern, bzw. den kargen Rest,
denn die Globalisierung noch nicht ausgerottet hat. 30 Prozent biologischen
Landbau etwa soll durch ein Gesetz vorgeschrieben werden, auch wenn die
Verbraucher heute nur 10 Prozent Bionahrung nachfragen.
Vergleichbar den Träumern, die gegen Armut sind aber den Reichtum nicht
anrühren wollen, ist man für Bienen und nicht gegen die Verbrecherkonzerne, die
die Welt in Gift ertränken und mit ihren Krämerhirnen bestimmen, was
Fortschritt ist. Man säumt das Pferd vom Schwanz her auf. Das einzige
Erfreuliche daran ist, dass die Thematik überhaupt diskutiert wird.