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10. 10.15  Alternativen?

zum Bericht auf Telepolis  Angela Merkel geht leer aus

Mit meinem Kommentar "Erst Friedensnobelpreis, dann UN-Chefin als
Dank für die Flüchtlingspolitik?" vom 2.10., hier auf Telepolis, lag
ich also daneben. Oder haben die  Diskussionen im Vorfeld doch
Wirkung gezeigt? Es wäre auch zu schräg gewesen, wenn die Kanzlerin,
die an der Not in Syrien, Griechenland und jetzt auch in Deutschland
nicht unschuldig ist, als Friedensbringerin geehrt worden wäre.
Alleine Minsk 2, wäre vielleicht ein Grund gewesen. Aber nachdem die
deutsche Regierung den Umsturz in der Ukraine und die Kriegshetze
gegen Russland in beschämender Vassallenmanier mitbetrieben hat, wäre
der Nobelpreis für eine solche Politik derart "Welt verkehrt", dass
vielleicht sogar die Gleichmütigsten aus ihrem Halbschlaf aufgewacht
wären und kurzfristig ihren Verstand eingeschaltet hätten, zumindest
für ein paar Minuten... Aber vermutlich hätten sie dann auch nur "Wir
sind Friedensnobelpreis" gejolt...
Alle, die schon öfter mal aufwachen, landen zwangsläufig bei der
Frage: "Wer soll Frau Merkel ablösen?" Ihre innerparteilichen
Konkurrenten hat sie alle ausgeschaltet, bei den Sozis sehe ich auch
niemanden, die Führungsspitze der Grünen kann man getrost in der
Pfeife rauchen. Aber Parteien kranken ja immer auch daran, dass ihr
Ausleseverfahren zwangsläug geübte Plapperer und Blender nach oben
befördert, also, nur wer ohne Rückgrat Schönreden kann, kommt voran.
Und wenn sie schließlich gewählt sind, werden sie durch den
verbotenen Fraktionaszwang auf Linie gehalten, wer dagegen verstösst,
ist weg. Und es wird wohl niemand mehr ernsthaft daran
zweifeln, dass sie gewählt, dennoch  nach fremder Pfeife tanzen
müssen, die Geleise und der Fahrplan sind vorgegeben, immer mehr von
der globalen Wirtschaft, bewacht vom alles verschlingenden Lindwurm
der Bürokratie und aller Parasiten, die davon leben... Wenn wirklich
ein Kanzler eine der Weichen umbauen möchte, dann würde er wohl nicht
lange im Amt bleiben. Wir brauchen also "Gleisbauer", die nur von
außen kommen können. Untadelige und unabhängige Persönlichkeiten als
Koordinatoren, die den Parteien ihren Platz zuzuweisen, so wie es
auch im GG steht, "Parteien dürfen die Politik mitgestalten". Nicht
mehr und nicht weniger! Namensvorschläge von mir? Oskar Lafontaine
könnte ich mir als einen solchen Koordinator vorstellen oder Willy
Wimmer. Das wären aber ziemlich die Letzten, die heute eine Chance
bekämen. Doch sie wären wohl in der Lage die jetzige
Schaufensterdemokratie demokratischer zu machen, was nichts anderes
heißen kann, als mehr "Direkte Demokratie" wagen. Die Demokratie muss
also dort beginnen, wo sie heute aufhört, bei der Abstimmung über
Sachfragen, die alle betreffen. Ich bin sicher, dass dies die einzige
Chance ist, die wir haben. Im anderen Fall wird alles zu einem
demokratischen Kasperltheater wie in den USA oder wir landen wieder
in einer Diktatur.