„...wenn ich König von Deutschland wär!“,
sang einmal Rio Reiser und meine Wenigkeit als bayerischer Barde
verunsicherte sein Publikum, das Anfang der Achtziger Jahre gerade dabei
war in gutmenschliche Ökogefilde aufzubrechen mit sprachlichen Bilderm,
was ich – wäre ich eine Weile der „Herrgod“ oder der „Deife“ - mit der
elenden Brut aus Gierschlunden, Egoisten, Dummschädel und Maulaffen
machen würde, die diesen Planeten und alles Leben darauf ruinierten. Nix
„laisser-faire“, dafür waren heiliger Zorn und die Sorge um die Zukunft
der eigenen Kinder zu groß. Und nun sind 35 Jahre vergangen und die
Welt ist kein bisschen gscheiter geworden, im Gegenteil, alles hat sich
verschärft. Wir diskutieren noch immer die alten Probleme und
„agrarbrutal“ ist quasi von einem Adjektiv zu einem Hauptwort geworden,
das man über die Hofeingänge der immer größer werdenden Betriebe hängen
kann. Wie ist – zurecht! – früher im Westen über die Kolchoserei und
Gigantonomie sozialistischer Staatsbetriebe geschimpft worden, doch kaum
war die Mauer weg, lief alles, was zuvor schlecht, nun gut unter
privaten Investoren weiter. Und dieselben Kritiker erteilten den
Riesenbetrieben Absolution und sie gelten bei Lobbypolitikern und
Agrobürokratie als allein zukunftsträchtig. Und heute geben sich
bundesdeutsche Gerichte dafür her die Barbarei der millionenfache
Kückenschredderei abzunicken, der Bayer-Konzern schickt sich an den
vielleicht rücksichtslosesten Agrarkonzern der Welt, Monsanto,
aufzukaufen und ihm ein deutsches Mäntelchen zu verschaffen, die EU und
WHO finden Glyphosat gar nicht so schlimm und Gensoja füllt, meist nach
Verstoffwechselung durch Tiergedärm, unsere Teller. Nein,
exkommunizieren wäre zu wenig für die verantwortliche Bagasch, ich rate
dazu, sie für eine Weile in die modernen Giggal- und Schweineställen
einzuqartieren, dort also, wo nie die Sonne scheint und zwischen dem
Mist die Kadaver der verendeten Tiere herumliegen.
Das zumindest würde geschehen, wäre ich eine Weile eine der oben erwähnten Autoritäten...