Leserbriefe
und Kommentare von H. Geiss zum Thema Beschneidung
Was
gehen dich jüdische oder moslemische Kinder an?
Für mich gibt es nur Kinder, die Religion ihrer Eltern interessiert mich
nicht. Und das Wohl von Kindern in unserem Gemeinwesen geht uns alle an. Das
sollte nicht nur für einen Pädagogen, Vater und Großvater wie mich,
selbstverständlich sein. Was hätte eine Gesellschaft für einen Wert, wenn sie
sich gegenüber absichtlichen und widernatürlichen Verstümmelungen an hilflosen
Kindern gleichgültig oder jetzt sogar billigend verhält?
Juden wurde von Deutschen soviel Schlimmes
angetan. Manche Juden empören sich darüber, dass sich ausgerechnet Deutsche für
die körperliche Unversehrtheit von jüdischen Kindern einsetzen.
Das genau sollte die Lehre aus unserer Geschichte sein: zu Menschenrechtsverletzungen nie mehr
schweigen, egal, von wem sie begangen werden.
Auch wenn sie schon mehrere tausend Jahre praktiziert werden?
Dann wird es höchste Zeit für Veränderung.
Und das Recht auf Religionsfreiheit?
Religionsfreiheit darf keine Narrenfreiheit sein. Sie hat dort ihre Grenze,
wo sie anderen schadet. Wir sind ein säkularer Staat, der auf Aufklärung und den
Menschenrechten baut, also auf jenen Werten, die gegen den Widerstand der
Religionen erkämpft wurden, für wenig wurde mehr Blutzoll gezahlt. Was unser
Parlament nun beschlossen hat, ist ein Rückfall in dunkelste Zeiten, die
Politik hat unsere ethischen Grundlagen geopfert.
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24.8.12 Es geht nicht nur um ein Stückchen Haut
Leserbrief an PNP und Straubinger Tagblatt (wurde nicht gedruckt)
23.8.12 Vorsätzliche Körperverletzung aus sexualfeindlicher Borniertheit
Leserbrief an PNP zum Bericht "Schröder will "angemessene Betäubung" bei Beschneidung" --- wurde nicht gedruckt--
In der Verurteilung der Beschneidung von Mädchen gibt es wohl einen Konsens aller in der zivilisierten Welt angekommenen Menschen. Kaum eine größere Teufelei ist denkbar, als wenn man einer Frau die Klitoris wegschneidet, sie also ihres Lustempfindungsorgans beraubt. Dass diese Barbarei von Frauen durchgeführt wird und die Beschneidung von ihnen auch verteidigt wird, zeigt das Ausmaß menschlicher Prägsamkeit und Borniertheit. Da zudem die verbliebene Vulva zugenäht wird und diese erst vom späteren Ehemann freigeschnitten wird, ist klar, dass es um Eigentumsrechte geht, die aus der Sklaverei stammen. Aber bei der Beschneidung von Männern, die praktisch immer auch eine Zwangsbeschneidung ist - hört man sogar von ansonsten intelligenten Zeitgenossen - geht es ja a nur um Tradition und ein Stückchen Haut! Aber um was für ein Stückchen Haut! Diese geniale Hauttasche schützt nicht nur die hochempfindliche Eichel vor Schmutz, Verletzung und Ungeziefer, sondern ist auch von großer Bedeutung beim Masturbieren. Und genau mit dessen Verhinderung durch Beschneidung begründeten auch christliche Sekten die Genitalverstümmelung ihrer Buben. Man kann gewiss davon ausgehen, dass auch die jüdische Kinderquälerei auf sexualfeindliche Gründe zurückgeht. Noch zu meiner Kindheit wurde vor dem Onanieren mit den abstrusesten Schauermärchen gewarnt. Geschlechtsliche Aktivität hatte alleine der Fortpflanzung zu dienen, da sind sich die drei monotheistischen Religionen bis heute einig. Heute wehren sich auch in Israel Eltern gegen die Penisverstümmelung ihrer Söhne. Und bei uns will man das Prozedere nun juristisch absegnen! Bis heute war es nur Duldung der Tortur aus Gedankenlosigkeit. Wenn nun das Parlament die Sache absegnet, ist es vorsätzliche Körperverletzung und wir können alle unsere schönen Artikel von Menschenwürde und Kindeswohl getrost vergessen. Mein Fazit: Wenn Religionen gegen die Natur handeln, manifestieren sie ihre Unreife und Untoleranz. Wenn Gesellschaften dies billigen, begeben sie sich auf die gleiche Stufe und beerdigen ihre Moralität.
17.7.12 Leserbrief an SZ zum Artikel "Immer mehr Rechte für immer weniger
Kinder"
Verschärftes Nutella
Im Feuilleton der
SZ vom 17.7.12 doziert Johan Schloemann über Religionsfreiheit, Elternrecht und
Kindeswohl. Seine streckenweise klugen Ausführungen münden aber letztlich in
der Überspitzung, dass sich der Staat nicht darum kümmern darf, ob Eltern ihrem
Kind kein Nutella füttern oder nur Nutella zum Essen geben. Doch schon dieser
spöttische Schluß, mit dem er die ganze Debatte lächerlich machen möchte,
stimmt schon nicht, denn im zweiten Fall wäre das Kindeswohl unmittelbar
gefährdet, da eine ausschließliche Nutella-Ernährung einer Körperverletzung und
absichtlichen Vergiftung gleichkäme. Schloemann vernachlässigt aber nicht nur
diesen Umstand mit seinem verunglückten Spott, sondern schlägt eine gedankliche
Brücke zur Beschneidung, die er als ähnliche Lapalie betrachtet. Und damit
verlässt er jede Seriosität und macht sich zum Propagandisten der Penisbeschneider.
Gewiss soll sich der Staat nur dann in die Kindererziehung einmischen,
wenn
eine wie immer geartete Gefährdung vorliegt. Völlig unsinnige und nicht
umkehrbare chirurgische Eingriffe an Kindern sind ein traumatisches
Geschehen,
absichtliche Körperverletzung und eindeutig ein Verstoß gegen das
Kindeswohl.
Dass dies auch noch mit einer Zwangsmitgliedschaft in einer
Religionsgemeinschaft verbunden ist, macht die Sache gewiss nicht
weniger schlimm. Schloemann hat Recht, wenn er schließt, dass auch die
Säuglingstaufe in diese Kategorie gehört. Aber auch hier versucht er zu
einer
falschen Koalition aufzurufen, denn verglichen mit der Beschneidung
fällt die
Säuglingstaufe eher in die Kategorie "verschärftes Nutella".
Zur Ankündigung
der Regierung religiöse Kinderquälerei zu legalisieren
16.7.12 Leserbrief an SZ
zum Kommentar von Herbert Prantle "Was Aufklärung
verlangt"
Mit keinem Kommentator stimme ich so oft überein, wie mit Herrn Prantl. Was er aber zum Thema "Beschneidung" schrieb, scheint mir weder logisch noch irgendwie human zu sein. Vielleicht sollte es Ihm zu denken geben, mit wem er sich da in einem Chor befindet, etwa dem Regensburger Ex-Bischof Müller, dem Inbegriff religiösen Dogmatismus. Dass auch windelweiche Politiker wie Westerwelle und Gabriel dabei sind, überrascht ebensowenig wie das Votum vieler Grüner, die ja mittlerweile schon alle ihre einstigen Ideale verraten haben. Kindeswohl ist, wie die Debatte um die kollektive Kleinkindbetreuung zeigt, sowohl für SPD wie für Grüne ein Fremdwort. Oder man denke an das Thema "Schächten". Würde irgendein Regime Kleinkinder verstümmeln und Tiere systematisch ohne Betäubung töten, was gäbe es da für einen Aufschrei, man würde womöglich einem Natoeinsatz zustimmen… Wenn es aber um moslemische oder jüdische Tierquälerei geht, dann ist die Sache nicht mehr schlimm…
Herr Prantl schreibt: "Wenn die Würde
des Menschen verletzt wird, wenn eine angeblich göttliche Leitkultur die
Grundrechte negiert - dann sind die Grenzen überschritten"
Und die Grenzen werden überschritten, wenn man einem Kind - ohne
irgendeine medizinische Notwendigkeit - sein intimstes,
vielleicht sensibelstes Körperteil verstümmelt, dann ist das eine
massive
Verletzung der Menschenwürde und seiner Person! Hier von Sorgerecht der
Eltern
zu sprechen, ist ein Witz. Oder die Formulierung, dass es nur um ein
Stück Haut
ginge! Doch um was für eine Haut! Eine, die das empfindsamste Körperteil
des Mannes, seine Eichel, umhüllt und im nichterregten Zustand schützt.
Und es geht um Erniedrigung, um völlige Ausgeliefertheit, um fallweise
panische Angst, vor allem bei älteren Kindern, - um ein absichtlich
beigefügtes Trauma. Wer derartiges mit sich oder seinen Kindern machen
lässt, mit dem kann man alles machen, was ja wohl auch der tiefere Zweck
dahinter ist. Dass es auch noch um eine körperliche Markierung geht,
mit
der man etwa Sklaven irgendeinem Herrn zugehörig zeichnet, ist eine
weitere
Ungeheuerlichkeit. Eine Religion, die Ihre Mitglieder körperlich
zeichnet und
sie sich so aneignet, ist Totalitarismus pur. Und ausgerechnet
aufgeklärte
Toleranz soll dies schützen? Das wäre eine Perversion der Aufklärung und
des
Toleranzbegriffes.
Wenn das Wohl von Kindern und die Unverletzlichkeit der Person geringer
bewertet wird als eine "Religionsfreiheit", die mit haarsträubenden
Argumenten die körperliche Markierung und Verstümmelung von Kleinkindern fordert,
dann können wir unsere moralischen Grundsätze und auch unser Grundgesetz
vergessen. Religionsfreiheit hat ihre Grenze dort, wo Menschen, erst recht
hilflose Kinder, absichtlich verletzt werden. Der einzige Skandal ist, dass
erst im Jahre 2012 ein Gericht die Thematik aufgegriffen hat. Die Begründung
aus der Bibel für die Beschneidung: Erst hat Gott gefordert, dass Abraham eigenhändig seinen Sohn
Isaak erdolcht, als dieser sich zu diesem Mord anschickte, gab sich Gott mit den Vorhäuten der beiden zufrieden und
mit den Vorhäuten, aller männlicher Mitglieder, die ihnen nachfolgten. Wenn
eine Religion nicht fähig ist, derartige Überlieferungen an moderne
humanistische Prinzipien anzupassen, dann hat sie das Urteil über sich schon
gesprochen. Das gilt auch für das politische Berlin, das mit der angekündigten
gesetzlichen Legitimierung der Kinderquälerei Religionsfreiheit zur
Narrenfreiheit macht und sich selber zu Narren.
15.7.12
Narrenfreiheit?
Kommentar in freigeisst.de
Zur Ankündigung der Regierung religiöse Kinderquälerei zu legalisieren
Wenn das Wohl von Kindern und die Unverletzlichkeit der Person geringer
bewertet wird als eine "Religionsfreiheit", die mit haarsträubenden
Argumenten die körperliche Markierung und Verstümmelung von Kleinkindern
fordert, dann können wir unsere moralischen Grundsätze und auch unser
Grundgesetz vergessen. Religionsfreiheit hat ihre Grenze dort, wo Menschen,
erst recht hilflose Kinder, absichtlich verletzt werden. Der einzige Skandal
ist, dass erst im Jahre 2012 ein Gericht die Thematik aufgegriffen hat. Die
Begründung aus der Bibel für die Beschneidung: Erst hat Gott das Leben von
Abrahams Sohn Isaak gefordert, dann gab er sich mit den Vorhäuten von beiden
zufrieden und mit den Vorhäuten, aller männlicher Mitglieder, die ihnen
nachfolgten. Wenn eine Religion nicht fähig ist, derartige Überlieferungen an
moderne humanistische Prinzipien anzupassen, dann hat sie das Urteil über sich
schon gesprochen. Das gilt auch für das politische Berlin, das mit der
angekündigten gesetzlichen Legitimierung der Kinderquälerei Religionsfreiheit zur
Narrenfreiheit macht und sich selber zu Narren.
13.7.12
Absurder Vergleich
zum PNP-Bericht "Eine der schwersten Attacken seit dem
Holocaust"
Das Kölner Beschneidungsrteil als "größten Angriff auf jüdisches
Leben seit dem Holocaust" zu bezeichnen, muß eine Zeitungsente sein, denn
einen derartigen Vergleich kann wohl niemand ziehen, der auch nur einen Funken
Geschichtskenntnis hat, und das ausgerechnet auch noch von einer
Rabbinerkonferenz! Man stelle sich vor ein Deutscher würde einen solchen
Vergleich vornehmen!
Da- der Versuch, das Grundrecht auf körperliche Unversehrheit,
Selbstbestimmung und Menschenwürde gegen eine barbarische Religionsvorschrift
durchzusetzen und Kleinstkinder vor einer unsinnigen Verstümmelung zu schützen
- da, der Völkermord an Millionen Juden! Der Vergleich ist völlig absurd
und beweist wohl wieder einmal, dass Religionsfreiheit von manchen mit
Narrenfreiheit gleichgesetzt wird. Und Politiker wie Westerwelle oder einige
Grüne wollen eilfertig auch gleich die Verfassung ändern und das Recht auf
religiös motivierte Herummetzgerei an Kleinkindern als Gesetz festschreiben...
Sowas getraut man sich nicht auszudenken, dass so etwas ausgerechnet von
Liberalen oder einer ökologischen Partei kommt!
28.6.12 Mißbrauch der Religionsfreiheit
Kommentar in freigeisst.de
Erschreckend auch die empörten Reaktionen der
christlichen Kirchen. Aber auch sie rekrudieren ihre Schäfchen durch die
Säuglingstaufe, was unserem Verständnis von Willensfreiheit spottet, auch wenn
es eine vergleichsweise sanfte Art der "Kundengewinnung" ist.
27.6.12 Körperliche Markierung von Kindern durch Religionen ist Körperverletzung
Endlich hat ein deutsches Gericht die Verstümmelung von Geschlechtsteilen aus religiösen Gründen als Körperverletzung eingestuft! Es ist ein Skandal, dass das erst im Jahr 2012 geschieht, so als gälte das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit erst heute. Die blutige körperliche Markierungvon Kindern, um sie so unumkehrbar als "Eigentum" einer Religion zu brandmarken, ist ein Überbleibsel aus Zeiten der Sklaverei. Eigentlich sollte die Tortur als Gotteslästerung begriffen werden, denn sie bedeutet nichts anderes, als dass Gott die Menschen unvollkommen geschaffen hat und es erst religiöser Metzgereien bedarf, um die Sache zu berichtigen... Aber natürlich ging und geht es immer um Gehorsam und völlige Unterwerfung unter die Macht der Priesterschaft. Wer seinem Kind so etwas antun lässt, mit dem kann man alles machen. Und das Ganze wird noch immer mit Religionsfreiheit verteidigt. Doch diese bedeutet auch Freiheit vor dem Treiben sadistischer Priester, ist weder Narrenfreiheit noch Freischein für Kinderquälerei.
Erschreckt haben mich die empörten Reaktionen der christlichen Kirchen auf das Urteil, aber auch sie rekrudieren ihre Schäfchen durch die Säuglingstaufe, was jeder Willensfreiheit widerspricht. Dass sich ausgerechnet auch ein paar Grüne bei der Empörung über das Urteil so hervortun, ist auch übel. Andererseits zeigt auch die Betreuungsgelddebatte, dass einigen von ihnen das Wohlergehen von kleinen Kindern hinter ideologischen Erwägungen zurückbleibt. Dass sie sich wieder für in ihren Augen wohl bei uns diskrimierte Religionen blind einzusetzen glauben müssen, auch wenn es um organisierte Kinderquälerei geht, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Religionsfreiheit bedeutet, dass jeder glauben kann was er möchte, solange er niemandem damit schadet. Wer aber im Namen der Religion Kinder mißbraucht, sie verführt und indoktriniert oder gar mutwillig verletzt und verstümmelt, der muß sich vor den weltlichen Gerichten verantworten.
Ein Kommentator rechtfertigt die Beschneidungen mit dem „Selbstbestimmungsrecht der Eltern“. Doch dieser Begriff wird geradezu im Orwellschen Gegensinn verwendet, denn er meint nicht, dass Eltern sich selbst bestimmen, was sie gerne dürfen, sondern dass sie ihre Kinder bestimmen wollen, weil sie diese als ihr Eigentum auffassen und die völlige Verfügungsgewalt über sie haben wollen. Diese Auffassung hat seine Wurzeln in der Sklaverei und archaischen Gesellschaften. Der demokratische Staat der Neuzeit sieht Kinder dagegen als Geschenk, das Eltern und Gesellschaft möglichst optimal fördern, ausbilden und im Geiste der Vernunft, der Toleranz und der Völkerverständigung erziehen sollen und dürfen.
Noch ein Wort zur Beschneidung von Geschlechtsteilen. Bei der in Teilen Afrikas verbreiteten Beschneidung von Mädchen, dem Wegschneiden von Klitoris und Schamlippen und damit dem Unmöglichmachen sexuellen Lustempfindens, gibt es zumindest in westlichen Gesellschaften keine Verfechter, denn diese Praxis ist ein Kapitalverbrechen an den Frauen.
Das Wegschneiden der Vorhaut am Penis der Jungen wird hingegen als vergleichsweise harmlos gewertet. Doch schützt die Vorhaut beim nicht erregiertem Penis die extrem empfindliche Eichel. Ihre Entfernung muß zwangsläufig zu einer Dauerreizung, etwa durch Reibung durch Kleidung führen und die Empfindung auf Dauer abstumpfen. In dem die jüdischen und islamischen Priester ausgerechnet diese intimste und empfindsamste Stelle verletzen und entstellen, wird an ihre Gläubigen ein zutiefst wirkendes Signal gesendet, eine blutige Demonstration ihrer totalen Macht und Gewalt selbst über die Intimität ihrer Anhänger, was nur als tief greifende Einschüchterung verstanden werden kann.
Dass dieses inhumane Prozedere von manchen Medizinern mit pseudomedizinischen Hygieneaargumenten gerechtfertigt wird, zeigt nur wieder einmal, dass es weder mit ihrem Verstand noch mit ihrem dauernd beschworenen Berufsethos nicht weit her ist. Das einige Ärzte für Geld alles tun, das zeigen nicht nur die völlig überflüssigen kosmetischen Operationen. Verglichen mit diesem Wahnsinn erscheint ihnen die Beschneidung vielleicht tatsächlich als unbedeutender Eingriff. Die Erklärung, dass die Beschneidung unter den Wüstenbedingungen des Orients einmal sinnvoll war, glaube ich nicht, denn ohne den Schutz der Vorhaut können Sand und Ungeziefer viel leichter zu Verletzungen führen. Auch wenn bei Beschnittenen das Thema tabuisiert ist, habe ich doch schon Berichte von störender oder schmerzhafter Narbenbildung gehört, was ja auch naheliegend wäre. Wenn man die Rolle der Vorhaut bei der Masturbation bedenkt, dann drängt sich auch der Gedanke auf, dass hier vielleicht der eigentliche Ursprung dieser Barbarei liegen könnte, denn Masturbation war den Religionen schon immer ein Gräuel, denn wer sich selbst befriedigt zeugt keine Kinder, verfügt über selbstbestimmte Lustmöglichkeit und ist damit für das Wachstum des Volkes und der Religionsgemeinschaft ein unsicherer Kanditat. Nun kann ich als unbeschnittener Mann diese Behauptung nicht nachprüfen, aber wenn ich die Vorhaut als eine Art "Vaginaersatz" begreife, dann muß es ein gewaltiger Unterschied sein, ob ich mit der groben Hand unmittelbar auf die Eichel Reizung ausübe oder dies durch die Vorhaut geschützt geschieht. Aus diesem Grunde geht mir auch der Hut so hoch, wenn ich grüne Emanzen, wie etwa Claudia Roth, höre, wie sie dem Islam und dem Judentum diese Männerquälerei als Grundrecht festschreiben möchte. Man fühlt sich unwillkürlich an Sigmund Freuds Theorien vom Penisneid der Frauen erinnert.
Belegt sind auch die gar nicht so seltenen Fälle, wo bei Neugeborenen die Vorhaut noch fest mit der Eichel verwachsen oder verklebt ist und diese gewaltsam abgerissen wird, was die hoch empfindliche und stark durchblutete Operationswunde vergrößert und zu großen Schmerzen und Heilungsproblemen führt. Und wieder geht mir der "Hut hoch", wenn ich das Geschwafel von Kommentatoren höre, für die es ja nur "ein Stück Haut" geht.
Die religiöse Mär dazu ist an Brutalität und Perversion kaum zu überbieten: Dem uralten Abraham wird von Gott befohlen, ihm seinen einzigen Sohn Isaal zu opfern, das heißt zu ermorden. Abraham erhebt auch schon seinen Dolch, wird aber dann gestoppt und muß dafür nur seine Vorhaut beschneiden, ebenso die seines Sohnes… Und, als Zeichen für ihr besonderes Bündnis mit Gott, sollen auch die Vorhäute aller männlichen Juden, aller geborenen und ungeborenen, beschnitten werden… Auch die Mohammedaner übernahmen diesen makaberen Brauch, da sie als semitische Völker ebenso auf Abraham zurückgehen wie die Juden. Im Koran soll es aber kein Gebot zur Beschneidung geben, wie ich las. Doch auch die männlichen Mitglieder der königlichen Familie in England werden beschnitten, vielleicht um ihre besondere Legitimation ihrer Herrschaft von Gott zu unterstreichen. (Sie werden dieses Theater schon einmal nötig gehabt haben).
Noch ein Gedanke, den ich im Internet zum Thema gelesen habe und den ich sinngemäß wiederzugeben versuche: Auch als gottesgläubiger Mensch sollte ich mir die Frage stellen, ob es überhaupt vorstellbar sei, dass der "Herrscher des Universums", "des Herrn über Milliarden Galaxien und Sonnen" an der Vorhaut von ein paar Hirten gelegen sein könnte, die er zudem ja einmal bei der Erschaffung des Mannes für nötig erachtete....
Wie die Lage heute steht, werden die Juden und Mohammedaner nun zum Trotz gegen das Kölner Gerichtsurteil die Vorhäute ihrer Kinder noch fanatischer opfern und jeden, der die Thematik beleuchtet und kritisiert bekämpfen, am Ende nicht nur mit Worten… Die Hoffnung, dass die Gläubigen sich von der Barbaraei ihres Tuns überzeugen lassen, geht wohl gegen Null. Und doch kann ein Ende der Quälerei nur von ihnen selber kommen. Doch zivilisierte Länder sollten den Wahnsinn auch heute schon unter Strafe stellen.
Fußnote, religiöse Begründung für die
Beschneidung der Männer:
Im Koran findet sich kein Gebot, das eine Beschneidung fordert. Im AltenTestament - auf das sich Moslems und Juden stützen - wird der neunundneunzigjährige Abraham (Ismael) von Gott zur Beschneidung aufgeordert, um ein unveränderliches Zeichen für seinen Bund mit ihm zu setzen. (wörtlich: "... und wo ein Mannsbild nicht wird beschnitten an seiner Vorhaut, dessen Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk..." (1.Mose 17, 11-14) Ferner las ich in einer islamischen Quelle, dass die wichtigen Protagonisten des AT von Adam bis Noah usw. bereits beschnitten auf die Welt gekommen seinen....